5 Gründe, warum Ihre Übersetzung nicht so gut ist, wie sie sein könnte
Immer wieder gibt es die Situation, dass eine Übersetzung nicht sehr geglückt ist. So etwas kann vorkommen. Daher möchte ich kurz die wichtigsten Gründe für so eine Situation erläutern.
Die Zeit:
Es drängt die Zeit und dann wird gehudelt*. Weil so manches PC-Programm einen Text sekunden-schnell übersetzt, muss es doch bei meinem Text ähnlich schnell gehen… Doch eine verständliche Sprache ist verzwickt. Gerade die Deutsche Sprache hat so ihre Tücken. Daher braucht eine gute Übersetzung Zeit. Bei linguistischen Arbeiten muss man sich in den Autor Hineinversetzen, den Sinn und die Intention verstehen und dann konzentriert Schritt für Schritt übersetzen. Zudem braucht es noch einen gewissen zeitlichen Abstand für das Proofreading. Da man seine eigenen Fehler oft überliest, muss also eine wirklich sehr gute Übersetzung von einem zweiten Fachübersetzer Korrektur gelesen werden.
Ohne diese Zeit leidet die Qualität.
Die Qualität des Ausgangstextes:
In Europa kann ja jeder Schreiben. Also schreibt man die Texte selber. Doch wer ist selbstkritisch? Wer lässt seinen eigenen Text nochmals durch einen linguistisch geschulten Muttersprachler korrigieren?
Oft schleichen sich mit den Jahren bei sich selbst und seinen eigenen Textes so ganz spezielle Formulierungen ein. Selber weiß man natürlich worum es geht. Dritte müssen manche Passagen mehrmals lesen, bis der Sinn des Textes verstanden wurde. Auch weil man ja selbst oft Experte in seinem Sachgebiet ist, verschärft sich dieses Dilemma.
Und wie genau wird formuliert? Soll jeder die Funktion und Umsetzung der Idee sofort verstehen? Solche Textstellen sind bei der Übersetzung eine echte Herausforderung. Also auch bei der Übersetzung ungenau bleiben? Oder selbst die Thematik recherchieren und dann treffend formulieren?
Die Zielgruppe:
Schreiben Sie für Akademiker, für Handwerker, für eine Gebrauchsanweisung oder einen blumigen Marketingtext?
Bei der Verständlichkeit, Wortwahl und Formulierung muss eben auch die Zielgruppe bekannt sein. Wie unterschiedlich sich Sprache entwickelt, kann am Beispiel der Jugendsprache nachvollzogen werden: der Begriff „Flohtaxi“ meint eben einen Hund.
Auch ändert sich die Kommunikationsform allgemein. Bücher und geschriebener Text verschwindet immer mehr und wird in der Generation „Smartphone“ durch Kurznachrichten, Bilder (Facebook), und Videos ersetzt. Für die typischen Fernsehkinder werden Bedienungsanleitungen heute mit vielen Buttons und Visualisierungen versehen. Unser Telefon mit den vielen Knöpfen ist ein sehr anschauliches Beispiel hierzu. Früher gab es nur eine Wählscheibe.
Diese Tendenzen divergieren zu einem vertieften Verständnis für Sprache. Das Lesen von anspruchsvollen Texten, wird in Zukunft ein noch schwierigeres Thema werden.
Der Freiheitsgrad der Übersetzung und die Qualifikation des Übersetzers
Perfekt ist es, wenn der Übersetzer(in) schon zigmal so einen Text übersetzt hat. Es wird also das Thema verstanden und meist bleibt man dann eng am Text. Das hat Vorteile, gerade wenn es sich um juristische Texte oder medizinische Beschreibungen handelt. Für die Verständlichkeit ist das oft eine Herausforderung – auch wegen dem Ausgangstext.
Wird dagegen sehr frei übersetzt – z. B. mit bildlichen Assoziationen – klingen die Wörter und Sätze oft sehr gut. Allerdings kann so eine freie Interpretation auch zu Missverständnissen führen.
Es kann also passieren, dass ein Übersetzer der das Thema wenig beherrscht, dann ein wenig drum rum schreibt. Das ist fatal.
Es gibt kein Referenzmaterial
Der Einstieg in die Thematik der zu übersetzten Texte wird heute durch das Internet erleichtert. Schnell hat man ein Überblick, was der Kunde macht. Idealerweise liest an als Übersetzer(in) den Ausgangstext, macht sich Gedanken, liest über den Auftraggeber, liest ähnliche Texte und fängt bei unklaren Stellen zum Recherchieren an. Dann erfolgt der Abgleich der Wörter, wie wurden z. B. Fachausdrücke bisher übersetzt? Hier kann auch ein Glossar eine entscheidende Hilfe sein.
Ferner ist es immer von Vorteil, wenn Referenztexte von ähnliche Texten und Übersetzungen vorliegen. Dann kann sich der/die Fachübersetzer(in) ins Thema hineinarbeiten und die Übersetzung passt.
Fazit: es gibt viele Gründe warum eine Übersetzung manchmal die Erwartungen verfehlt. Oft lassen sich durch zeitintensive Nachbesserungen die Qualität und Verständlichkeit verbessern. Dies braucht Zeit, linguistisch und fachlich optimal ausgebildete Fachübersetzer, Erfahrung und Muße.
Bei Tranzzlate haben wir über dreißig Jahre Erfahrung mit Fachübersetzungen. Vertrauen Sie doch einfach den Profis.
Sollten Ihnen noch weitere Gründe einfallen, was eine gute Übersetzung ausmacht, können Sie gerne einen Kommentar schreiben.