Tipps, um den ganzen Tag energiegeladen zu arbeiten
Es ist Mittag, die Arbeit stapelt sich schon, seit ich das Büro betreten habe und ich hänge in einem tiefen Loch. In Gedanken bin ich schon längst zuhause. Meine Konzentration hat sich schon lange verabschiedet. Die Schrift auf dem Bildschirm verschwimmt und mein Kopf schmerzt. Alles, was meine Kollegen zu mir sagen bleibt nur als dumpfe Erinnerung zurück, die schnell verblasst. Ich erinnere mich dunkel, dass mein Chef noch einen Bericht über die abgeschlossenen Projekte der letzten Woche will, jedoch schiebe ich es schon den ganzen Tag vor mir her. Erwartungsvoll werfe ich einen Blick auf die Uhr. Doch leider sind es immer noch mindestens 4 Stunden bis Feierabend und es ist kein Ende in Sicht.
Hört sich das bekannt an? Im Laufe des Lebens war bestimmt jeder schon mal in einer Situation, in der einfach keine Energie zur Verfügung stand. Ein Durchhänger, der leider den ganzen Tag andauerte; oder Kraftlosigkeit, die sich schon viel zu lange hinzieht. Dies muss sich auch nicht zwingend auf den Job beziehen; auch Schüler und Studenten oder haben die gleichen Probleme. Wie also schafft man es, konzentriert und energiegeladen zu arbeiten?
WAS KEINE PAUSE KENNT, IST NICHT DAUERHAFT
Vorneweg sei gleich mal gesagt, dass es unmöglich ist, 12 Stunden lange durchgehend energetisch und konzentriert zu arbeiten. Der Körper holt sich Pausen auf seine eigene Art und Weise – mit oder ohne unsere Zustimmung. Darum ist es wichtig, auch mal auf unseren Körper zu hören. Viele machen den Fehler, nach einigen Stunden, eine lange, ausgedehnte Pause zu machen. An sich ist das nicht falsch, es ist jedoch noch viel effektiver, zwischen diesen Stunden noch einige kleine Pausen einzubauen:
- Nach 10 Minuten: 1 Minute Pause
- Nach ca. 30 Minuten: 5 Minuten Pause
- Nach zwei Stunden: 15 Minuten Pause
- Nach ca. 4 Stunden: 1-2 Stunden Pause
AUF DIE INNERE UHR HÖREN
Unser Körper weiß, was gut für uns ist. Darum übernimmt er den Job, uns zu zeigen, wann man zurückschalten sollte. Und aus diesem Grund ist es ratsam, die Arbeit um den Höchststand seiner Energie zu planen – also unbedingt das berüchtigte Mittagstief vermeiden! Versucht man nämlich während dieser Zeit, viel zu erledigen, wird man bitter enttäuscht werden, weil weder die nötige Konzentration, noch die Energie im Körper vorhanden sind. Um effizient zu arbeiten gilt es, die wichtigsten und anstrengendsten Aufgaben beispielsweise zwischen 9 Uhr und 10:30 zu erledigen.
ARBEIT IST NUR DAS HALBE LEBEN
Die Freizeit nach der Arbeit ist essentiell, um einfach mal abzuschalten und Stress abzubauen – jeder auf seine eigene Weise. Kommt man jedoch nicht vom Job los, wenn man schon zuhause ist, beispielsweise durch E-Mails oder Projekte, an denen man noch weiter arbeitet, ist es praktisch unmöglich den Kopf frei zu machen. Das resultiert darin, dass der Stress vom Arbeitsplatz auch zum Stress im Privatleben wird. Geht man am nächsten Tag zur Arbeit, wird dieser Stress ebenfalls mitgebracht und somit wiederum zum Stress am Arbeitsplatz. Dieser wird – Überraschung – erneut zum Stress im Privatleben. Das Ganze entwickelt sich zu einem Teufelskreis, der eine enorme Belastung darstellt und jeden Traumjob zu einem Albtraum macht. Das raubt nicht nur Nerven, sondern auch jede Menge Energie, die dann im Alltag fehlt.
Im Klartext bedeutet dies: Es gibt noch ein Leben abseits vom Job – und das muss man auch genießen.
CHAOS MINIMIEREN
Ein weiterer, oftmals unterschätzter Stressfaktor ist das Chaos. Es raubt schlichtweg zu viel Zeit und Energie, sich panisch um Dinge zu kümmern, die man auch ganz einfach organisieren hätte können. Der Trick ist hierbei, nicht nur die zu erledigenden Projekte/Aufgaben zu planen, sondern alles mit einzubeziehen:
- Ordnung halten: Schreibtisch aufräumen – nichts ist nerviger als nach banalen Dingen wie Büroklammern suchen zu müssen, wenn sich die Arbeit auf dem Tisch schon stapelt.
- Organisation: ein Kalender – am besten in gedruckter Form – hilft dabei, Aufgaben abzugeben. So behält man den Überblick.
- Termine planen: Dem ständigen Zeitdruck und Wirrwarr an Meetings entkommt man, in dem man Kontrolle an das Smartphone abgibt: Die Erinnerungsfunktion informiert uns, dass in einer Stunde noch ein wichtiges Meeting ist. Oder man benutzt praktische Apps wie Evernote, die den Tagesablauf koordinieren.
- Arbeit gliedern: Indem man zu erledigende Aufgaben in die Bestandteile aufsplittet, wird ein leichteres, strukturiertes Arbeiten ermöglicht.
ZWISCHEN ESSEN UND ERNÄHREN LIEGEN WELTEN
Für viele ist das Thema Kaffee das Allheilmittel gegen Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Doch auch damit stößt unser Körper an seine Grenzen. Das gleiche gilt für Energydrinks. Wie also schafft man es, dem Körper zusätzlich Energie zuzuführen? Die Antwort liegt in der richtigen Ernährung: Proteinhaltige Lebensmittel und auch die berüchtigten Kohlehydrate liefern unserem Organismus wertvolle Energie. Dabei ist darauf zu achten, dass das Essen nicht zu schwer ist – die Verdauung dessen kostet wiederum Kraft.
RECHARGE
Die wohl einfachste Antwort auf die Frage „Wie vertreibt man Müdigkeit?“ ist, dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich wieder aufzuladen. Längst kein Geheimtipp mehr ist das Power Nap: 10-20 Minuten wird jeder in seinem Alltag finden, um sich auszuruhen. Dafür reicht bereits der Tisch, besser aber noch ist ein Sessel oder ein Sofa. Wichtig ist, die Zeit zu beachten: Schläft man zu lange, tritt der Körper in die REM-Schlafphase ein – wacht man aus dieser auf, ist man oftmals noch müder als zuvor. Ein Trick, um rechtzeitig aufzuwachen ist folgender: Einen Schlüssel o.Ä. in die Hand nehmen und diese über die Tischplatte/Sessellehne/etc. hängen lassen. Kurz bevor der Körper in die REM-Schlafphase eintritt, erschlaffen die Muskeln. Der Schlüssel wird zu Boden fallen und man wird aufwachen.
Für viele ist der ewige Kampf gegen Müdigkeit im Alltag eine wahre Belastung. Doch wer sich in Erinnerung ruft, dass Pausen vonnöten sind und seine Arbeit um die körpereigenen Energieschübe plant, wird schon viel mehr Erfolg verzeichnen. Die Arbeit zu organisieren und zu planen erweist sich als ebenso effektiv wie den Arbeit einfach mal Arbeit sein zu lassen – und zuhause oder beim Sport zu entspannen. Wer sich zudem vergewissert, dass die richtige Ernährung für eine Basis an Energie sorgt und hin und wieder mal Energie „tankt“, dem gelingt eine optimale Energieversorgung.